Unser Auftrag
Das Zusammenspiel mit Umwelt- und Naturschutz
Bedarfsdeckung,Umwelt- und Naturschutz
Wir alle benötigen tagtäglich Rohstoffe. Von der Zahnhygiene am Morgen, über die Nutzung der Straßen bis hin zu unseren Wohnungen, Häusern oder Arbeitsstätten. In der Zahnpasta finden wir Kalksteinmehl, Straßen, Häuser und Gebäude werden überwiegend aus Kalk, Sand und Kies gebaut. Statistisch gesehen benötigt so ein jeder von uns stündlich 1 kg Rohstoffe. Das macht im Jahr rund 10 Tonnen pro Kopf – viel mehr als man morgens beim Zähneputzen so denkt.
Errechnet wurde diese imposante Zahl aus dem tatsächlichen Jahresrohstoffbedarf von 100 mio. Tonnen in Baden-Württemberg. Darin enthalten sind bereits ca. 9 mio. Tonnen Recyclingmaterial, was wiederum einer Verwertungsquote von rund 90% des tatsächlich anfallenden Bauschutts entspricht (s. Massenströme, ISTE).
Auch wir bereiten seit 2004 Bauschutt zu qualifiziertem RC-Material in Karsee/Grenis auf und tragen somit zu einem umweltbewussten Stoffkreislauf bei. Dennoch fehlen etwa 90 mio. Tonnen Primärrohstoffe zur Deckung des jährlichen Bedarfs von Baden-Württemberg.
Natürlich ist uns, als Firma Kiesgesellschaft Karsee, klar, dass der Kiesabbau zuerst einmal in die Landschaft eingreift und das gewohnte Landschaftsbild und die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts beeinträchtigt. Dem gegenüber stehen allerdings der oben beschriebene Bedarf an Primärrohstoffen und die große Bedeutung der Kiesabbaustätten als Lebensraum für gefährdete Tier- und Pflanzenarten bereits während und auch nach erfolgtem Abbau.
Im Fachbuch „Entwicklung einer Kiesabbaulandschaft im Hegau am westlichen Bodensee“ von Herrn Jürgen Trautner (2016) findet man die Untersuchungsergebnisse eines 20-jährigen Monitorings in Kiesgruben.
Der Autor kommt darin zum Schluss, dass „die potentielle Funktion von Kiesabbaugebieten für den Naturschutz, insbesondere für gefährdete Arten der Tierwelt, im Stadtwald Radolfzell und in Steißlingen zweifelsohne verwirklicht ist.“ Gleiches lässt sich zweifelsfrei auch auf die Kiesgrube in Grenis übertragen.
Insofern erscheint volkswirtschaftlich notwendiger Rohstoffabbau nicht zwangsläufig im Konflikt mit Flora, Fauna und Umwelt zu stehen und wir, als Kiesgesellschaft Karsee sind froh, dass wir zum Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie mit beitragen können.
Situation rund um die Kiesgesellschaft Karsee
Die aktuell genehmigten Rohstoffvorkommen in der Kiesgrube Grenis neigen sich dem Ende zu. Zwar gibt es rund um den Standort noch geringe Kiesvorkommen, diese sind allerdings nicht allzu mächtig und in ihrer Kornzusammensetzung für gewisse Anwendungsbereiche nur eingeschränkt nutzbar. Weitere Flächen um Grenis sind nach Auffassung des Landratsamts nicht genehmigungsfähig.
Aus diesem Grund suchte die Kiesgesellschaft Karsee bereits seit 2008 nach alternativen Kiesabbaumöglichkeiten in der Umgebung. Erkundungsbohrungen im Jahr 2009, abgestimmt mit dem Eigentümer der Fläche, dem Land Baden-Württemberg, haben das abbauwürdige Kiesfeld in Grund bestätigt.
Erste Gespräche mit der Gemeinde Vogt, dem Regionalverband und dem Landratsamt wurden bereits 2012 aufgenommen, der Untersuchungsrahmen abgesteckt und diverse Untersuchungen und Gutachten durch renommierte Fachbüros erstellt.
Seit 2017 wurde die Öffentlichkeit, die Gemeinden Vogt, Amtzell und Waldburg in Ortsterminen durch die Kiesgesellschaft Karsee informiert.
Die Intention der Kiesgesellschaft Karsee ist der Fortbestand des Unternehmens, die Sicherung der 13 Arbeitsplätze, aber vor allem die Deckung des Bedarfs der Bevölkerung mit dem dringend benötigten Rohstoff Sand und Kies.
Wer braucht eigentlich Rohstoffe?
Rohstoffabbau ist meist ein regionales Geschäft.
Was ist eigentlich Rohstoffbedarf? Im Gegensatz zur Konsumgüterindustrie ist die Rohstoffbranche eine reine Bedarfsdeckungsindustrie. Wir machen keinen Bedarf, sondern decken lediglich den von unseren Kunden an uns herangetragenen Wunsch nach Baumaterialien. Aufgrund der homogenen Materialeigenschaften von Kies und Sand begrenzt sich der Lieferradius für gewöhnlich durch die nächstgelegenen Gewinnungsstätten, da die LKW-Fracht einen erheblichen Anteil beim „frei Bau“- Preis ausmacht. Der Lieferradius geht bei uns in Grenis kaum über 30 km hinaus. Ausnahmen hierbei finden sich möglicherweise in speziellen Materialeigenschaften und deren Anwendungsmöglichkeiten oder durch die allgemeine Verfügbarkeit von Rohstoffen, die die zurückzulegenden Strecken verlängern können.
Der tägliche Bedarf in der Region Bodensee-Oberschwaben
Für das Gebiet des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben wurde ein Bedarf von etwa 9 Mio. Tonnen an Kiesen und Sanden pro Jahr für die nächsten 40 Jahre ermittelt (s. Entwurf Regionalplan, Textteil des Umweltberichts, Kap. 6.2.7, Stand 15.12.2020, auf https://www.rvbo.de/Planung/Fortschreibung-Regionalplan). Benötigt werden also Sicherungsflächen, die über die nächsten 40 Jahre insgesamt 360 Mio. Tonnen verfügbar machen. Dabei wird der für 40 Jahre ermittelte Rohstoffbedarf über je 20 Jahre durch Vorranggebiete für den Abbau und Vorranggebiete für die Sicherung von Rohstoffen aufgeteilt. Insgesamt gilt die Region Bodensee-Oberschwaben als reich an mineralischen, oberflächennahen Rohstoffen – im Besonderen an Kiesen und Sanden.
Wen beliefert die Kiesgesellschaft Karsee?
Die Produktion der Kiesgesellschaft Karsee versorgt mit rund 300.000 to jährlich ca. 1000 Kunden. Davon rund 300 gewerbliche und laufend wiederkehrende Kunden sowie etwa 700 Einzel- und Privatkunden. Mehr als 96% der produzierten Menge (10-Jahre-Mittelwert 2011-2020) gehen an Abnehmer in Deutschland, <4% werden ins Ausland geliefert. Von dieser ins Ausland gelieferten Menge gibt es wiederum für ~ 60% (Feinstsande) in Deutschland keinen Markt. Ohne den Export würde dieses Material bei uns deponiert werden. Damit werden durch die Kiesgesellschaft Karsee weniger als 2% des in Deutschland nutzbaren Materials ins Ausland exportiert.
Umwelt- & Naturschutz
Bewertung potenziellerAbbaugebiete.
Wesentlicher Bestandteil der Bewertung eines möglichen Abbaugebiets ist die naturschutzfachliche Bestandserhebung, welche Flora & Fauna im Allgemeinen, aber auch gezielt streng geschützte Arten umfasst. Das sogenannte Scoping dient der Ermittlung des natur- und umweltschutzfachlichen Untersuchungsrahmens einer Umweltverträglichkeitsprüfung.Wichtige Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes im Rahmen von Abbauvorhaben sind unter anderem der Schutz des Grundwassers, des Mutterbodens, möglichst kurze Transportwege (Reduzierung CO2-Ausstoß) und wenige Leerfahrten (z.B. Kombination Aushub- und Kiestransport), der Einsatz von Recyclingbaustoffen, der Erhalt biologischer Vielfalt und spezieller Lebensräume sowie der Individuen- aber auch Populationsschutz. Je nach Standort wird auch eine Erfassung des Waldbestandes und der Waldfunktionen durchgeführt, um die Rekultivierung/Renaturierung und vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen zu planen. Für all diese Arbeiten werden externe, renommierte Gutachter und Planungsbüros eingesetzt, welche aufgrund ihrer Reputation und Expertise oft auch von Behörden oder Regionalverbänden beauftragt werden.
Rekultivierung undRenaturierung.
Im Zuge der Rekultivierung und Renaturierung erfolgt bei einer Trockenkiesgewinnung eine Verfüllung und Reliefmodellierung der Abbaustätte mit regionalem, unbelastetem Erdaushub (aus Baumaßnahmen). Parallel werden auch Sukzessionsflächen (Renaturierungsflächen) für die natürliche Entwicklung und Ansiedlung spezieller oder seltener/ geschützter (Offenland-) Arten erhalten. Nach der Verfüllung wird Mutterboden aufgetragen, eine standortgerechte Bepflanzung, entsprechend der klimatischen und bodenkundlichen Gegebenheiten festgelegt sowie ein jahrelanges Pflege- und Erhaltungsprogramm durchgeführt. Eine Erfolgskontrolle mit etwaiger Anpassung des Rekultivierungskonzepts ist vor einer Entlassung aus der Rekultivierungsverpflichtung ebenfalls notwendig.
Rekultivierung in Grund.
Bei Nassauskiesungen muss laut Landeswaldgesetz bereits im Vorfeld entsprechender Waldersatz für die am Gewinnungsstandort verloren gegangenen Flächen geschaffen werden. In Grund ist ein Trockenabbau geplant. Der heutige Waldbestand umfasst zu sehr großen Teilen Fichtenbestände mit geringfügigen Buchenbeständen. Laut dem Forstamt werden die Bestände mit geringer forstlicher Bedeutung beurteilt. Geplant ist, im Zuge der Rekultivierung nach Vorgabe durch das Forstamt einen artenreichen, klimaresistenten Laubmischwald zu pflanzen.
OrdentlichesGenehmigungs-Verfahren.
Die Erkundung vonLagerstättenpotentialen
Die Erkundungen der Lagerstätte (z.B. durch Bohrungen, Geoelektrik) dienen der Modellierung der Rohstoff- und Hydrogeologie, der Ermittlung der Rohstoffqualität sowie der vorhandenen Kubatur, des Flächenbedarfs und damit schlussendlich der Klärung der Abbaufähigkeit (technisch) und –würdigkeit (betriebswirtschaftlich) unter Berücksichtigung nicht abbauwürdiger Volumina (Überdeckung/Abraum, lehmige Zwischenschichten). Die Modellierung der Hydrogeologie umfasst insbesondere die Ausdehnung und ggfs. Verbindung der betroffenen Grundwasserleiter (Aquifere) und deren Fließrichtung. All diese Erkundungen und Untersuchungen wurden die letzten Jahre von Gutachtern und Planungsbüros durchgeführt, um die Abbauwürdigkeit bzw. -fähigkeit in Grund zu gewährleisten.
Wie läuft dasGenehmigungsverfahren ab?
Grundlage für ein Genehmigungsverfahren ist die Ausweisung des potenziellen Abbaugebiets im Regionalplan – hier als Vorranggebiet für den Abbau von oberflächennahen Rohstoffen. Der Regionalplan wird durch die Verbandsversammlung als Rechtsnorm beschlossen und im Anschluss durch das zuständige Ministerium genehmigt. Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung wird aufgrund eines einzureichenden Antrags durch das Landratsamt (hier Ravensburg) geprüft und je nach Genehmigungsfähigkeit erteilt oder versagt.
Die Basis des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens stellen die Vorhabenbeschreibung (u.a. Abbau-, Transport-, Rekultivierungskonzept) und die Untersuchung der möglichen Auswirkungen auf betroffene Schutzgüter (Mensch, Flora & Fauna, Boden, Wasser, Klima, Landschaftsbild & Erholung, Kultur- & Sachgüter) dar. Das Verfahren umfasst i.d.R. weiterhin die Umweltverträglichkeitsprüfung bzw. eine Vorprüfung, ggfs. eine Natura 2000-Verträglichkeitsprüfung, einen Artenschutzbeitrag, den landschaftspflegerischen Begleitplan sowie die Antragstellung selbst. Bei positiver Beurteilung aller Sachverhalte erfolgt die Zulassung mit Auflagen und Nebenbestimmungen, wie z.B. einem jahrelangen Monitoring zur Erfolgsbestimmung der auferlegten Maßnahmen für den Arten- und Naturschutz sowie einer externen ökologischen oder bodenkundlichen Baubegleitung.
Beteiligte Fachbereiche innerhalb des Landratsamtes sind die zuständigen Behörden für Bau, Umwelt, Forst, Denkmalschutz, Landwirtschaft, Wasser und Boden. Das Genehmigungsverfahren umfasst in der Regel die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange.
Abbau, Flächen-Inanspruchnahme und Aufbereitung.
Abbau
Grundsätzlich erfolgt die Rohstoffgewinnung im Trocken- und/ oder Nassabbau. Je nach Situation müssen hierfür geeignete Maschinen, wie Radlader, Muldenkipper, Bagger, Schwimmgreifer, Bandstraßen und das Kies- und Splittwerk selbst bereitgestellt werden. Oftmals kann der Schutz betroffener Grundwasserleiter den Einsatz biologisch abbaubarer Hydrauliköle erforderlich machen. Abbau und Rekultivierung/Renaturierung erfolgen in der Regel in Abschnitten „Zug um Zug“.
Geplant ist in Vogt ein reiner Trockenabbau mit einem gesicherten und gesetzlich geforderten Grundwassersicherheitsabstand von 2 m. Damit bewegt sich die nutzbare Rohkiesmächtigkeit zwischen 35 und 45 m, was einer extrem hohen Kiesmächtigkeit der Lagerstätte entspricht und dadurch wiederum den temporären Flächenverbrauch deutlich reduziert. Betrachtet man den Gesamtflächenverbrauch deutschlandweit, so stellt man fest, dass 50% der Flächen durch die Landwirtschaft genutzt werden, 30% der Wald- und Forstwirtschaft zur Verfügung stehen und 15% für Siedlungs- und Gewerbeflächen nötig sind (Quelle: www.destatis.de).
Flächeninanspruchnahme
Die Rohstoffgewinnung in Deutschland liegt lediglich bei rund 0,004% der Gesamtfläche. Da die genutzten Flächen nach erfolgtem Trockenabbau gesetzlich verpflichtend wieder zu Wald- oder Landwirtschaft werden müssen, ist die Flächeninanspruchnahme nur temporär zu sehen.
Nähere Informationen hierzu veranschaulicht dieser Kurzfilm:
Aufbereitung und Anlagentechnik
Die Aufbereitung des geförderten Rohstoffs umfasst das Waschen, Sieben und ggf. Brechen des Materials. Danach werden die einzelnen Fraktionen je nach Einsatzzweck zu verschiedenen Korngemischen zusammengesetzt oder aber den Kunden als Einzelkörnungen verladen. Interne und externe Qualitätskontrollen sichern die Herstellung definierter Körnungen ab. In der Kiesgesellschaft Karsee arbeiten aktuell 11 Vollzeitbeschäftigte und 2 Teilzeitkräfte. Ihre Aufgabenbereiche umfassen die Materialgewinnung per Radlader und Bagger, die Kieswerksbetreuung und Materialbearbeitung sowie die abschließende Verwiegung des Materials.
Versorgung mit Primärrohstoffen - die Asphaltanlage und Recyclingmaterial.
Nach der Aufbereitung können die Kies-, Sand- und Splittsorten zum Bau von Straßen, zum Wohnungs- und Gewerbebau, für die Erschließung von Gewerbe-/ Industriegebieten als auch im Garten- und Landschaftsbau eingesetzt werden. Der Bedarf an Gesteinsrohstoffen (Ausgangsgestein) beträgt pro Person etwa 1 kg/Stunde.
Beispiele für Verwendungen von Kiesen, Sanden und Splitten sind:
- 0/2 (=Körnung 0-2 mm) für Bausande (Beton, Mörtel, Pflaster) und Spielsande
- 0/32 für Unterbau von Straßen und den Wegebau
- 16/32 für Drainagen oder Flächen im Garten- und Landschaftsbau sowie als Betonzuschlag
- 1/3 und 2/5 Splitt als Streusplitt für den Winterdienst, Ziersplitt oder als Zusatz für die Pflaster- und Asphaltproduktion
Die Asphaltmischanlagein Grenis.
Größter und wichtigster Kunde der Kiesgesellschaft Karsee ist das Asphaltmischwerk der Deutschen Asphalt in Grenis. Für die Asphaltherstellung werden unter anderem sog. Edelsplitte benötigt. Diese Splitte werden aus Kies und Grobkies > 32 mm in großen Mühlen gebrochen. Nicht jedes Naturvorkommen setzt sich aus Grobkies in der hier benötigten Menge zusammen. Aufgrund der erfolgten Untersuchungen in Vogt wissen wir, dass genügend Grobkies, ganz im Gegensatz zum Nassabbau in Grenis selbst, vorhanden ist.
Seit 1972 ist eine Asphaltmischanlage in Betrieb, die 1983 modernisiert wurde. 2013 wurde diese Asphaltmischanlage durch eine neue ersetzt. Diese neue Anlage ersetzt auch parallel die rückgebaute Anlage in Langentrog (Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis). Die Genehmigung der Asphaltmischanlage ist an den Kiesabbau gebunden. Mit Beendigung des Kiesabbaus in Grenis endet auch die Genehmigung für die Asphaltmischanlage.
Im Landkreis Ravensburg gibt es noch die Asphaltmischanlagen in Grenis und in Leutkirch. Seit dem Rückbau der Anlage in Langentrog /Meckenbeuren hat der Bodenseekreis keine Asphaltmischanlage mehr. Die nächstgelegenen Anlagen befinden sich im Landkreis Sigmaringen und im Landkreis Biberach. Die Anlage in Grenis muss also den Bedarf im Großteil des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben und zum Teil auch in der östlichen Nachbarregion abdecken.
Würde sie wegfallen, wäre die Versorgung mit Straßenbaustoffen in der Region deutlich erschwert oder gar gefährdet und könnte nur durch überregionale, lange Zutransporte aufrechterhalten werden.
Eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung an einem anderen Standort zu erlangen, dürfte nahezu aussichtslos sein, da gegenwärtig in der Region Bodensee-Oberschwaben die Bedingungen für die Errichtung einer solchen Anlage – vergleichbar einem Industriegebiet – nirgendwo vorgesehen bzw. planerisch vorbereitet sind.
Recyclingmaterial als Alternative.
Ersatzbaustoffe zum Primärrohstoff, wie z.B. Recyclingmaterial, werden in Grenis ebenfalls seit 2004 zum Verkauf angeboten. Die Kiesgesellschaft Karsee in Grenis, wie auch die BBO in Immenstaad (ein verwandtes Unternehmen zur Kiesgesellschaft Karsee) betreiben schon seit vielen Jahren die Aufbereitung von anfallendem Bauschutt zu qualifiziertem Recyclingmaterial in der Region Bodensee-Oberschwaben. Angedienter Bauschutt wird bei der Annahme auf seine Eignung überprüft und anschließend durch Brecher zu qualifiziertem Z 1.1 Recycling-Frostschutzmaterial 0-45 mm gebrochen. Seinen Einsatz findet diese Produkt bei uns im Wege- und Straßenbau.
Die Kiesgesellschaft Karsee konnte 2020 ca. 22.000 to annehmen und verkaufen und die BBO in Immenstaad sogar 51.000 to. Somit wurden 2020 im Landkreis Bodensee-Oberschwaben über 70.000 to Primärrohstoffe alleine durch uns eingespart.
Der ISTE (Industrieverband Steine und Erden Baden-Württemberg) schätzt die jährlich verbaute Recyclingmenge in der Region Bodensee-Oberschwaben auf 700.000 – 800.000 to. Damit trägt die Kiesgesellschaft Karsee und die BBO zu knapp 10% der RC-Versorgung dieser Region bei.
Insgesamt hat die Fa. BBO seit 1991 bereits über 3 mio. Tonnen Bauschutt aufbereitet und am Markt in den Landkreisen Konstanz, Bodenseekreis und Ravensburg abgesetzt. Das Problem im aufbereiteten Recyclingbaustoff ist weniger die Verfügbarkeit als vielmehr die Akzeptanz der Kunden, die bereit sein müssen anstelle von Primärrohstoff auch wiederverwertete Produkte einzusetzen.
Der bereits bestehende, breite politische Konsens muss in der Praxis umgesetzt werden. Hier erfahren Sie mehr zu der geschlossenen Vereinbarung. Der bereits bestehende, breite politische Konsens muss in der Praxis umgesetzt werden.
Hier erfahren Sie mehr zu der geschlossenen Vereinbarung: